Die vergangenen Zeltlager brachten uns Nunis schon in die Welt von Piraten, Asterix und Obelix oder auf eine entlegene Insel. Wir fanden uns jedoch noch nie in einem Videospiel wieder. Höchste Zeit also, um dies zu ändern. Das diesjährige Zeltlager in den ersten Tagen der Sommerferien im fränkischen Seenland stand unter dem Titel des wohl berühmtesten Videospiels: Super Mario.
Am ersten Ferientag trafen sich 45 Nunis an der Olympiahalle, um mit dem Reisebus in das traditionelle Zeltlager der Schwimmabteilung zu fahren. In diesem Jahr war das Ziel der 160 Kilometer entfernte Jugendzeltplatz im fränkischen Merkendorf. Dort angekommen, wurden die Mannschaftszelte bezogen und der Platz und die Umgebung inspiziert. Auf besonderes Interesse stieß dabei – wie bei Schwimmern nicht anders zu erwarten – das angrenzende Naturfreibad: ein großzügiger See mit Sprungturm und Rutsche. Die erste Enttäuschung, dass beide Attraktionen mangels Aufsicht geschlossen waren, verflog schnell, da sämtliche Betreuer den entsprechenden Rettungsschwimmernachweis besitzen und unser Abteilungsleiter daher mit dem Platzwart einen Deal aushandelte, womit wir für die folgenden fünf Tage Herr über den Sprungturm und die Rutsche waren.
Nach dem Kennenlernen des Lagers, das uns in den folgenden fünf Tage beheimate, wurden alle Nunis in Spielteams eingeteilt, die passenderweise Namen der Spielfiguren aus Super Mario trugen: Mario, Luigi, Bowser oder Peach. Über die Tage verteilt, erspielte jedes Team – wie im Videospiel auch – Münzen, sodass am Ende des Zeltlagers ein Gewinnerteam ermittelt werden konnte. Es mussten beispielsweise mehrere Parcours zu Land auf einem Bobby-Car und zu Wasser in einem Schlauchboot bewältigt werden. Bei letzterem waren wir uns schnell einig, dass wir Nunis uns im Wasser deutlich wohler fühlen als auf dem Wasser: mehrere unfreiwillige Pirouetten des Schlauchbootes zierten die Wettfahrten. Weitere Spiele wie das Erraten von Charakteren aus dem Super Mario-Spiel, Kegeln mit einer Buu Huu-Figur (dem Geist aus Super Mario), und einer Suche nach versteckten Kisten mit Münzen folgten.
Da das Wetter in diesem Jahr auf unserer Seite war und nur in einer Nacht etwas Regen aufzog, war neben den Spielen der Lagerolympiade, genügend Zeit zum ausgiebigen Schwimmen, Rutschen, Springen und Spielen im Naturfreibad, zum Kartenspielen in den Zelten und zum Fußball-, Frisbee-, oder Handballspielen in unserem Lager.
Natürlich dürfen bei einem Zeltlager gemeinsame Abende am Lagerfeuer nicht fehlen. Jeden Abend nach dem Abendessen und dem obligatorischen Spüldienst versammelten sich alle Nunis in der Mitte des Lagers, um ein Feuer zu entzünden, gemeinsam Lieder zu singen und Spiele zu spielen. Besonders das Lied Soco-Bate-Vira (für interessierte Eltern ist hier der Link) mit den dazugehörigen Hand- und Tanzbewegungen trieb dem ein oder anderen Betreuer Schweiß auf die Stirn, während die meisten Kinder beides perfekt beherrschten. Nicht selten fiel dem ein oder anderem Nuni abends am Lagerfeuer die Augen zu, sodass alle Nunis anschließend ohne Murren müde ins Bett gingen. Leider hielten sich nicht alle anwesenden Gruppen, die mit uns auf dem Jugendzeltplatz zelteten, an die vorgegebene Nachtruhe und die Betreuer mussten – teilweise unter Einsatz von Leib und Leben – um etwas leisere Musik bitten.
Besonders gefreut haben sich alle Nunis immer auf die vielen warmen und kalten Mahlzeiten, die das Küchenteam in eingespielter Tradition auftischten: So gab es beispielsweise frisch gegrillte Hamburger, Maultaschen, Semmelknödel, Nudeln mit Bolognesesoße oder Salat und ein abwechslungsreiches Frühstück inklusive Rührei. Auf wenig Gegenliebe stieß jedoch der obligatorische Frühsport, den wir als Sportverein nach wie vor hochhalten und der jeden Morgen vor dem Frühstück zu absolvieren war.
Nach insgesamt fünf Zeltlagertagen mussten wir unser Lager wehmütig wieder räumen und machten uns müde auf den Heimweg mit dem Reisebus in Richtung Nußloch und ließen die kleineren (z. B. Angst auf der Rutsche oder dem Sprungturm) oder größeren Krisen (z. B. nächtliches Heimweh) Revue passieren, die aber allesamt überwunden wurden.
Wir wollen uns bei allen, die zum Gelingen des diesjährigen Zeltlagers sowohl in der Vorbereitung, als auch vor Ort beigetragen haben, sowie bei allen Eltern für die zahlreichen Kuchenspenden bedanken und wünschen allen Nunis erholsame Sommerferien.
von Stephan Sinzig