Zeltlager 2016: Auf einer Insel gestrandet…

Es wird heller und heller, du fühlst den feinen weichen Sand zwischen deinen Zehen und hörst ein seichtes Meeresrauschen. Im Halbschlaf erkennst du den strahlend weißen Strand und im sanften Wind schwankende Palmen. Doch irgendetwas ist anders…

Wie gewohnt starteten am ersten Ferientag alle Zeltlager-NuNis in Richtung unseres Ferienlagers am Hardtsee. Die einen sportlich, 25 Kilometer mit dem Rad, die restlichen mit dem Auto.

Die Gerüchteküche war bezüglich des diesjährigen Themas bis zur Bekanntgabe mächtig am brodeln. Von „Steinzeit“ über „Höhlenmenschen“ bis zu den „Olympischen Spielen“ stand alles zur Spekulation offen.

Wir waren „Auf einer Insel gestrandet…“ hatten wir inzwischen festgestellt. Nur in einem eingeschweißten Team ist es möglich, sich in dieser fremden Welt zurecht zu finden. Die Teams: „Team Water Games“, „Die Grünen Bären“, „Black Survival Smilies“, „Kokosun Dursto“, „Team of the lonely island“ und „Red Wondercrew“, die sich mit kreativen Namen benannt hatten, brachen zu einer abenteuerlichen Reise quer über die Insel auf. Wasser, Element des Lebens, welches auf einer abgelegenen Insel eine besonders wichtige Rolle spielt, musste sich hart bei vielen verschiedenen Aufgaben verdient werden. Die Wasserstände der einzelnen Teams wurden symbolisch in großen Glasflaschen dargestellt.

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Ein stylisches, sommerliches Outfit, das zur Grundausstattung eines echten Abenteurers gehört, musste her. In diesem Jahr wurde das von jedem NuNi mitgebrachte weiße T-Shirt nicht altbekannt mit Textilstiften gestaltet, sondern gebatikt. Hierbei werden Gummibänder oder Schnüre an verschiedenen Stellen am T-Shirt angebracht. Die bedeckte Fläche bleibt nach dem Färben in der Ursprungsfarbe erhalten und es entstehen coole Muster. Jedes Team erhielt eine gemeinsame Farbe. Nach dem Schnüren hieß es dann ab damit in die bunten Eimer. Anschließend wurden die Shirts noch kräftig ausgewrungen und dann auf die Leine gehängt in der tropischen Abenddämmerung.

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Das knisternde Lagerfeuer wurde gemeinsam mit Gitarrenmusik zum Abendritual.

Am nächsten Morgen wurden wir durch ohrenbetäubenden Lärm vorbeipreschender LKWs im anliegenden Kieswerk unsanft aus dem Schlaf gerissen. Ein Glück, somit waren wir einigermaßen wach für eine kleine Einlage Frühsport, die den ein oder anderen schon die Nerven für den bevorstehenden Tag kostete. Dann aber endlich… das stärkende Frühstück um endgültig in den Tag zu starten.

Als sich unsere Trinkwasserreserven in der Mittagshitze dem Ende neigten, zogen wir los in den Dschungel um nach einer Wasserstelle im Landesinneren zu suchen. Als der erste Durst gestillt und unser mitgebrachtes, offenes Gefäß für den Wasservorrat gefüllt war, bemerkten wir schreckhaft ein gefährliches Tier im raschelnden Dickicht. Jetzt hieß es: Nur noch rennen und zwar so schnell es geht. Die Schwierigkeit bestand darin, das gefüllte Behältnis durch den Wald bis hin zum schützenden Lager an den Stand zu manövrieren. Auf dem Weg, Slalom über Stock und Stein tauchten einige unerwartete Hindernisse auf. Hier unter einem Baumstamm durchgeschlittert und da einen großen Satz über das Geäst und dabei ja nicht im Spinnennetz hängenbleiben! Puh, geschafft. Zurück am Strand wurde das übrige Wasser jeder Gruppe genau gemessen und die benötigte Zeit gestoppt.

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Jetzt war das schon einmal erledigt. Zur Abkühlung ging’s dann ins Wasser …einfach herrlich.

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Dann wurde es Zeit, sich über das Abendessen Gedanken zu machen. So ein frischer Fisch ist schon eine besondere Mahlzeit, doch diesen muss man erst einmal fangen. Eigentlich sollte das ja das kleinste Problem sein direkt am Meer. Gefischt wurde diesmal aber nur mit dem Mund: Apfeltauchen. In einer mit wassergefüllten Wanne schwammen die Äpfel, die mit dem Mund und einer raffinierten Technik möglichst schnell erwischt werden mussten. Das flotteste Mundwerk schnappte schon nach nur 1,71 Sekunden zu.

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Leider gibt es auch auf einer paradiesischen Insel die unangenehmen Dinge des Lebens, Stichwort: Abwasch! Schon fast professionell ausgerüstet mit Bollerwagen und Musikbox machte sich nach jeder Mahlzeit eine Spülmannschaft zum 15 Minuten Fußmarsch entfernten Spülhaus auf, um Geschirr und Besteck wieder zum Blitzen zu bringen.

Die Brandung hatte über Nacht mehrere Flaschen angeschwemmt. Schnell bemerkten wir, dass es sich um Flaschenpost handelte. Jedes Team hatte einen typischen Seemannsspruch aus der Flasche gezogen, aber die große Rettung war das jetzt erstmal nicht.

Sehnsüchtig blickt man auf den weiten Ozean, spielt mit dem warmen Sand und denkt über den Sinn des Lebens nach. Was uns auf diese Insel verschlagen? Warum vor Langeweile nicht eine prächtige Sandburg bauen und den „Kontrahenten“ einfach mal zeigen, wie viel Kreativität man auf dem Kasten hat. Jedes Bauwerk wurde dann nach verschiedenen Kriterien bewertet.

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Eine erfrischende Kokosnuss wäre jetzt genau das Richtige. Doch wie öffnet man sie, ganz ohne Werkzeug? Einfach auf den Boden klatschen, mmh… auch nicht das Wahre. Schließlich möchte man auch das leckere Kokoswasser genießen. Da bleibt nur die Möglichkeit nach einheimischer Hilfe zu suchen. Rasant schnell waren die ersten Gruppen mit ihrer geöffneten Kokosnuss zurück am Startpunkt. Sie hatten nicht nur eine positive Botschaft im Gepäck. Ein einheimisches Volk hatte von unserer Wassersuche erfahren und war bereit uns dabei eine kleine Unterstützung in Form einer Wasserzugabe zu liefern. Wir nahmen das Angebot natürlich direkt an, ohne über die Forderung nachzudenken: Wir mussten die Einheimischen mit einem unterhaltsamen Theaterstück erst überzeugen. Da war doch was… die Flaschenpost von heute Morgen, die man dort raffiniert einbauen könnte. Wir kündigten uns mit dem Programm für den folgenden Abend an.

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Das sanfte Meeresrauschen wiegte uns in unserer Kreativphase langsam in den Schlaf… und am folgenden Morgen fehlte sogar der unüberhörbare Kieswerk-Krach (Sonntag). Endlich Entspannung… aber ranhalten um ein tolles Theaterstück auf die Beine zu stellen.

Leider machte uns das Wetter bei dem für den Mittag geplanten Badeausflug einen Strich durch die Rechnung und heftiger Platzregen, gemeinsam mit aggressiven Windböen veranlasste uns dazu, die Zelte wasserdicht zu machen (was nur teilweise gelang) und den Pavillon vor dem Wegfliegen zu sichern.

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Gegen Abend klarte es dann glücklicherweise nochmal auf um unsere Aufführungen den Einheimischen zu präsentieren und sie von einer Wasserspende zu überzeugen.

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Was ist denn cooler als in einer lässigen Standbar bei Sonnenuntergang zu kellnern und die Leute mit köstlichen Cocktails zu bedienen? Zufällig hatten wir jetzt am letzten Abend die Möglichkeit einen Abend dort Vertretung zu machen. Klar, da wird die Cocktail-Küche auf den Kopf gestellt und ein Drink nach dem anderem ausprobiert. Daraus wurde rasch ein witziger Contest: Wer mixt das leckerste Getränk mit den exotischen Säften und garniert sie mit knalligen Früchten? Dazu ein einladender Name und der Star des Abends ist geboren. Bewertet wurde nach dem erfrischendsten Geschmacksspiel und nicht zuletzt die optische Look.

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Gemütlich ließen wir den letzten tropischen Abend in einer entspannten Lagerfeuerrunde mit knusprigem Stockbrot und (ver)brutzelnden Marshmallows ausklingen.

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Die morgendliche Unlust auf den vor uns liegenden letzten Tag legte sich jedoch relativ schnell, nachdem wir einen verschlüsselten Hinweis auf eine weitere Wasserration erhielten. In einer kraftraubenden Schnitzeljagd deckten sich weitere Hinweise auf und ergaben schließlich zusammengesetzt ein Codewort zum Versteck einer Wasserflasche. Das glückliche Team „Die Grünen Bären“ sicherte sich somit den Gesamtsieg und das Rückflugticket zurück aufs Festland.

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Eine aufregende Geschichte, die fast genau so passierte…

Der hervorragenden Inselküche sowie dem gesamten Betreuer-Team gilt ein besonderer Dank!

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