Am Samstag, den 20.07. machten sich circa 20 Nunis auf den Weg nach Heidelberg, um dort zum zweiten Mal beim Drachenbootcup zu starten.
Für unerfahrene Drachenbootfahrer mag es zwar nicht so erscheinen, aber bei Drachenbootregatten kommt es neben dicken Oberarmen vor allem auf Synchronität der einzelnen Paddler untereinander an. Um genau dies zu verinnerlichen, bot der Veranstalter für jedes startende Team ein Training an, dass wir zwei Wochen vorher absolvierten: Nach einer ermüdenden Stunde, in der wir den Neckar gut durchgewühlt hatten, sahen wir uns für das große Rennen am 20.7. gut präpariert. (Ungewollter) Bestandteil des Trainings war auch, dass einige Nunis den Neckar und dessen Temperatur von „innen“ kennen lernten. Ob uns das letztendlich in der Regatta geholfen hatte, mag an dieser Stelle angezweifelt werden.
Wir fühlten uns also koordinativ, körperlich und mental gut auf den Cup vorbereitet, sodass wir uns samstagmorgens um kurz vor acht von Nußloch aus auf den Weg nach Heidelberg machten. Dort suchten wir uns ein nettes Plätzchen auf der Neckarwiese, wo wir unseren Pavillon aufbauten, das „Zwergenhauptquatier“: Wie viele andere Starter, verkleideten auch wir uns. Unter dem Motte „Die sieben Zwerge“ trugen wir Latzhosen oder Hosenträger und karierte Hemden und Zipfelmützen. Einem Zwerg wuchs im Laufe des Tages sogar blitzschnell ein langer Bart…
Nach einer kurzen Runde „Meuchler“ (ein Kartenspiel mit mörderischem Charakter) stand auch schon unser erster Lauf an. Ganz in Zwergen-Manier begaben wir uns in Zweierreihen zum Start. Unterwegs machten wir mit Liedern wie „Hey Zwerge, go go go!“ und „Ein Zwerg ist größer als man glaubt“ auf uns aufmerksam. Als wir beim Start ankamen, konnten wir unsere ersten Gegner begutachten und schon waren wir guten Mutes: Bei unserer letzten Teilnahme starteten wir in einer reinen Männerklasse, während wir uns diesmal mit ähnlich starken Gegnern duellieren konnten. Als das Startsignal ertönte paddelten wir wie aus einem Guss und unsere Trommlerin Kristina gab uns den optimalen Takt an. So schoben wir uns zunächst an einem Boot und kurz vor dem Ziel noch an einem weiteren Boot vorbei, sodass wir als Zweiter die Ziellinie passierten. Mit diesem tollen Zwischenergebnis hatte zu diesem Zeitpunkt keiner gerechnet. Nach einer einstündigen Pause stand unser zweiter Lauf gegen alle Zweitplazierten aus dem Vorlauf auf dem Programm. Mit der Motivation der sehr gelungen ersten Fahrt im Rücken begaben wir uns wieder singend und marschierend zum Start. Kurz vor dem Start haben wir dann wohl unsere bis dato lobenswerte Konzentration verloren, sodass wir schon nach circa 10 Schlägen einen erkennbaren Rückstand auf die anderen Boote hatten. Unsere Trommlerin erkannte das sofort und erhöhte die Schlagfrequenz prompt. Dies führte leider zu Berührungen der Paddel vor allem im hinteren Bootsabschnitt, sodass der tolle Rhythmus aus dem ersten Rennen verloren ging und der Rückstand schnell größer wurde. Unsere Trommlerin reagierte mit einer erneuten Frequenzerhöhung, sodass sich das Paddelchaos im Boot auch auf den vorderen Teil ausbreitete. Nach einer letzten Frequenzerhöhung auf ein sehr sportliches Niveau, legte sich die Asymmetrie der Paddelschläge nicht wirklich. Letztendlich überquerten wir die Ziellinie im zweiten Lauf als letzter. Laut Programm standen uns nach diesem Rennen drei Stunden Pause zur Verfügung. Wir spielten Tischkicker, Volleyball (das war jedenfalls der Grundgedanke), stapelten Cola-Kisten und kletterten auf diese. Schließlich, wie hätte es bei Schwimmern auch anderes sein können, waren wir alle am Wasserspielplatz und vergnügten uns damit, uns gegenseitig mit eiskaltem Wasser, an diesem sonnigen Tag, nass zu machen. Eine halbe Stunde vor unserem letzten Rennen zogen wir wieder unser Zwergen-Outfits an und konzentrierten uns noch ein letztes Mal auf die 300 Meter, die wir im Drachenboot zurücklegen mussten.
Wie ein Wunder kam unser alter Rhythmus zurück und wir hielten uns bis zum Meter 200 auf einem guten zweiten Platz. Dann trat jedoch wie aus heiterem Himmel ein kollektives Kraftschwinden ein, wodurch wir merkbar langsamer wurden und mit einem anderen Boot in einem Fotofinish ins Ziel einliefen. Leider schafften wir nur auf dem dritten Platz. Damit landeten wir im gesamten Ranking auf dem 15. Platz(bei ca. 35 Teilnehmern).
Nun standen wir noch ganz atemlos auf dem Bootssteg, als sich die Blicke dreier Nunis kreuzten und alle drei wortlos ausmachten den Trommler im Neckar „zu taufen“…
Es sei noch erwähnt, dass beim Drachenboot-Paddeln nicht nur Muskelkater in den Armen entsteht, sondern auch im Rücken, in den Schultern und sogar in den Beinen.
Nun neigte sich die Veranstaltung dem Ende zu und nach einem letzten Gruppenfoto packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns auf den Heimweg.
Dieser warme, nasse und anstrengende Samstag war ein toller Tag, an dem die Nunis abermals bewiesen, dass sie nicht nur im, sondern auch auf dem Wasser eine Größe sind. Vor allem sah man wieder, dass sich so viele vermeintlich unterschiedliche Kinder/Jugendliche, die zwischen 10 und 20 Jahre alt sind, bei uns im Verein gut verstehen und eine tolle Gruppe bilden.
Bericht: Stephan Sinzig
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