Nußlocher Nilpferde zu Besuch bei den Berliner Haien

Zwischen Nußloch und Berlin besteht mindestens seit Mario Barth eine besondere Verbindung. Aber nicht nur das, auch wir Nunis hatten uns 2010 anlässlich des Spendenschwimmens zum Ziel gesetzt, die 650km nach Berlin zu schwimmen. Jetzt – im Jahr 2017 – haben wir es endlich in die Hauptstadt geschafft: Unser Wettkampfteam fuhr mit insgesamt 14 Schwimmer/innen nach Berlin, um am jährlichen Pokalwettkampf der Berliner Haie teilzunehmen.

Am Freitag, den 10. November, ging es gegen 9 Uhr los: Wir machten gemeinsam von unserem Treffpunkt an der Olympiahalle auf den Weg zum Heidelberger Hauptbahnhof, um von dort aus mit der Bahn zu unserem Hostel in Berlin zu gelangen. Für einige von uns war es das erste Mal in der 3,5-Millionen-Einwohner-Metropole, daher waren sowohl Spannung als auch Erwartungshaltung groß. Während der Fahrt lösten wir das Berlin-Quiz mit Fragen wie „Welche zwei Fast-Food Spezialitäten wurden in Berlin erfunden?“, „Es gibt zwei bekannte Fußballvereine in Berlin. Wie heißen sie?“ oder „Wer sagte damals Ick bin ein Berliner?“. (Auflösung unten).

Mit einigem neuem Wissen im Hostel angekommen und die beiden Zimmer bezogen verschwendeten wir keine Zeit und machten uns direkt auf zur anstehenden Sightseeing-Tour. Sie führte uns vorbei am Brandenburger Tor, dem Reichstag und dem Kanzleramt, durch die kürzeste U-Bahn Deutschlands und das Holocaust Mahnmal, weiter zum Potsdamer Platz und hinein in das Sony Center. Wir machten einen kleinen Stopp am Wintermarkt auf dem Potsdamer Platz und vor dem Fernsehturm am Alex(anderplatz), bevor wir zurück in den Prenzlauer Berg fuhren und die Kulturbrauerei durchschlenderten.

Nach all den zurückgelegten Kilometern in der Nasskälte machten wir uns auf in ein indisches Spezialitätenrestaurant, wo wir einen schönen ersten Abend verbrachten und noch einige Berliner Haie trafen. Ein langer Tag ging zu Ende, und wir alle fielen erschöpft ins (Stock)Bett.

Doch von Entspannung kann keine Rede sein; am nächsten Morgen ging es direkt nach dem Frühstück weiter mit dem Sightseeing-Programm, denn der Wettkampf sollte erst mittags um 15:00 Uhr starten. Am Tag zuvor wurde mittels basisdemokratischer Abstimmung zwischen den fünf Sightseeing-Themen „Kultur“, „Natur“, „Geschichte“, „Großstadt hässlich“ und „Großstadt schön“ die Agenda für den Samstagmorgen festgelegt. Sie lautete „Geschichte und Großstadt schön“ (Kultur bekam übrigens zum Bedauern des Autors keine einzige Stimme…). Es ging hinauf auf den Kreuzberg, durch den Bergmannskiez und zum KaDeWe, um eine Auswahl der schönen Teile der Stadt zu besichtigen.

Gegen 14 Uhr fanden wir uns dann in der Schwimmhalle Thomas Mann Straße ein, wo eine Stunde später der Kampf um den Pokal beginnen sollte. 39 Einzel- und 4 Staffelstarts standen unseren Schwimmer/innen bevor, die alle mit Bravour gemeistert werden sollten. Sowohl der jüngere als auch der „ältere“ Teil des Wettkampfteams konnte sich über viele neue Bestzeiten freuen.

Besonders spannend wurde es bei den 4 x 50m Lagen Staffeln gegen Ende des ersten Abschnitts. Die Mädchenstaffel – bestehend aus Deborah Philipp-Granger, Marie-Josephine Wedler, Marlena Dietz und Maja Baumgart – verpasste mit 2:55,95 zwar leider um 5 Zehntel den dritten Platz, legte aber dennoch eine grandiose Vorstellung hin. Der Jungsstaffel mit Marcello Herzog, Leon Ehnis, Johannes Betz und Stephan Sinzig wurde nach einem wahrlich atemberaubenden Finish von den Schiedsrichtern nach einiger Diskussion der 3. Platz zugeteilt – exakt eine Hundertstel langsamer als die Zweitplatzierten.

Nach dem Wettkampf und einer Stärkung in Form eines Berliner Döners stand der geschichtliche Teil des Sightseeing-Programms noch aus und wir fuhren zur unweit entfernten Gedenkstätte Berliner Mauer. Eigentlich konnten wir uns nicht vorstellen, dass hier noch vor weniger als 30 Jahren ein Durchgang unmöglich war. Wir lasen die Informationstafeln an der Bernauer Straße und mit einem sehr eindrucksvollen Erlebnis im Gedächtnis machten wir uns auf den Weg zurück zum Hostel, wo wir mit einigen Spielen den Abend ausklingen ließen.

Der zweite Wettkampfabschnitt am Sonntagmorgen brachte unseren Schwimmern trotz der allgemeinen Müdigkeit weitere gute Zeiten und abermals zwei mitreißende 4 x 50m Freistil-Staffeln. Besonders die Jungsstaffel brachte mit 1:54,62 eine bemerkenswerte Zeit ins Wasser und sicherte sich damit den zweiten Platz. In der Pokalwertung belegten wir am Ende den vierten von sechs Plätzen, was aufgrund unserer vergleichsweise wenigen Schwimmer/innen und Starts als sehr gute Leistung honoriert werden kann.

Und dann hieß es leider auch schon wieder „Auf Wiedersehen, Berlin!“. Drei Tage voller neuer Eindrücke, einem super organisierten Wettkampf und sehr viel Spaß gingen zu Ende. So weit sind wir selten zu einem Wettkampf angereist, doch es hat sich mehr als gelohnt. Danke an alle, die mit dabei waren!


Antworten der Quizfragen

A: Döner und Currywurst, B: Hertha BSC und Union Berlin, C: John F. Kennedy

 

Hier könnt Ihr euch noch ein paar Bilder anschauen!