Waghäusel und Nußloch spielten in drei Dimensionen um den Pokal

Es mag Unbeteiligten als eine äußerst seltsame Sportart vorkommen, in der eine Mannschaft aus Waghäusel und drei zuvor ausgeloste Mannschaften aus Nußloch am Donnerstag, den 20. Mai in zwei Metern Tiefe um den Unterwasserball-Wanderpokal spielten. Aber befasst man sich mit dieser Art des Kräftemessens näher und hat gar einmal die Möglichkeit, diese Sportart selbst auszuprobieren, so lernt man schnell ihre tollen Eigenarten kennen. Ziel des Spiels ist es, einen mit Salzwasser gefüllten Plastikball (der eine höhere Dichte als Wasser besitzt und deshalb unter geht) so oft wie möglich in den gegnerischen Korb zu befördern. Die Körbe sind aus Stahl, ca. 50cm hoch und stehen auf dem Beckengrund. Luft holen mit Ball in der Hand ist verboten und somit findet das Spiel – wie schon der Name sagt – die ganze Zeit unter Wasser statt. Dadurch ist Unterwasserball* die einzige Sportart, die im dreidimensionalen Raum gespielt wird – der Ball kann nach unten, oben, rechts, links, hinten und vorne gepasst werden! Daraus resultieren ein Vielzahl verschiedener Taktiken, die dem Spiel den besonderen Reiz und seine Einzigartigkeit geben.

Wenn sich dann auch noch ein Trainer aus Nußloch und ein Trainer aus Waghäusel sehr gut verstehen und auf einem Schwimmwettkampf über diese Sportart philosophieren, so war es nicht mehr weit, sich zu einem Turnier zu verabreden. Gesagt, getan! Anfang Mai bekamen die Waghäusler von uns Körbe und Ball ausgeliehen – zum Leidwesen der meisten Nunis, die jetzt einige Zeit auf ihr geliebten Unterwasserball verzichten mussten. Aber bereits zwei Wochen später traf man sich zum Turnier, bei dem dann nicht nur der „Meister“ des Unterwasserballs gefunden werden, sondern das auch die beiden Vereine näher zusammen bringen sollte.

Letzteres – nämlich ein gutes Verhältnis zweier Vereine – wird gerade im Schwimmsport leider nicht allzu häufig praktiziert – das Motto „Gemeinsam sind wird stark“ wird zumeist außer Acht gelassen. Somit war es eher nebensächlich, dass die Mannschaft Nußloch3 mit Sebi, Mark, Kristin, Stephan, Carolin und Nadine nach sechs Vorrundenspielen gegen Nußloch2 mit Philipp, Kristina, Julia, Jessica, Patrick und mir ins Finale einzogen und dort ein faires 1:1 unentschieden erspielten und dass im Spiel um Platz 3 Nußloch1 mit Tobias, Aljoscha, Celine, Felix, Rico, Vanessa und Brando gegen Waghäusel1 mit Sofia, Judith, Franny, Nico, Pascal, Fred und Christoph mit 3:1 gewannen.

Viel wichtiger und umso erfreulicher war die Fairness, die alle Mannschaften einander entgegen brachten und die Erkenntnis, dass diese beiden Vereine sehr gut harmonieren.
So war es auch verständlich, dass beide am Ende in gemütlicher Runde bei Kindersekt, Chips und Gummibärchen ein Rückspiel im Spätsommer ansetzten. Dieses Mal wollen die Waghäusler aber früher mit dem Training beginnen und sich womöglich eigene Körbe und einen Ball zulegen. Vielleicht sind dann auch noch weitere Vereine aus der Umgebung dabei.
Die Nußlocher dürften jetzt jedenfalls gewarnt sein: Wer nach so wenig Übung so gut spielt, den muss man fürchten, wenn er erstmal richtig anfängt, zu trainieren.

An dieser Stelle noch ein Dankeschön an das gesamte Waghäusler Team, das sich getraut hat, nach nur zweimaligem Training gegen Nußloch zu spielen und besonders an Christoph, der in letzter Minute dafür gesorgt hat, dass das Turnier doch noch stattfinden kann.

In diesem Sinne freuen wir uns auf das nächste Turnier und natürlich auf die kommenden gemeinsamen Wettkämpfe mit Waghäusel.

*“Unterwasserball“ ist die abgewandelte Form des „Unterwasserrugby“, von dem es eine richtige Liga und Deutsche Meisterschaften gibt. Der Hauptunterschied liegt darin, dass Unterwasserrugby mit Flossen und Schnorchel in bis zu 5 Metern Tiefe gespielt wird. Da das Nußlocher Becken aber nur eine Tiefe von 2,05m aufweist, spielen wir ohne Flossen und Schnorchel.

6 Kommentare

Sehr gelungener Text, Lukas 🙂

…und ich stimm komplett zu, es war ein richtig gelungenes Turnier! Es hat riiießg Spaß gemacht…und ich freu mich schon jetzt auf das nächste :yahoo:
Wer nicht dabei war hat wirklich was verpasst…!

Wartet nur mal ab bis euer Subbacender aus seinem Trainingslager in Freiburg zurück kommt! Dann geht die Post ab! 😉

„…die einzige Sportart, die im dreidimensionalen Raum gespielt wird“

– was ist mit quiddich?
;D

…wenn du mir Quiddich beibringst, is UWB nicht mehr das einzige für mich ;D schätze nur, es könnt schwer weden B-)