Von Dinosauriern über das Mittelalter in die Zukunft innerhalb von 4 Tagen: Im Jubiläumsjahr der SG Nußloch Abteilung Schwimmen stand das Zeltlager ganz im Zeichen einer Zeitreise, der auch eine Überschwemmung keinen Strich durch die Rechnung machte. Aber der Reihe nach:
Nachdem das traditionelle Zeltlager der Schwimmer zu Beginn der Sommerferien in den letzten beiden Jahren aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen musste, zog es die Schwimmerfamilie in diesem Jahr auf den Campingplatz nach Hirschhorn – eine Idylle mitten im Wald und absolut keinem Handy-Empfang. Mit morgendlichen Covid-Tests, so der Plan, sollte das Zeltlager unter möglichst sicheren Bedingungen stattfinden. Entsprechend trafen sich 50 Nunis im Alter zwischen 6 und 49 Jahren am Morgen des 28. Juli auf dem Parkplatz der Olympiahalle. Teils nervös, da das erste Zeltlager bevorstand, teils etwas übermüdet, weil der letzte Schultag gerade erst vorbei war. Dort wurden alle Nunis, Luftmatratzen und Kuchen auf die Autos verteilt, und ein Auto-Korso machte sich auf den Weg durch den Kraichgau in Richtung Hirschhorn. Dort angekommen, konnten dank des Aufbau-Teams die fünf 10-Mann-Zelte bezogen werden und dicke, dünne und undichte Luftmatratzen teils vergeblich aufgepumpt werden. Nach einer ersten nahrhaften Stärkung, die das Küchenteam wie immer auf Sterne-Niveau zubereitete, war es Zeit, sich bei über 30 Grad Celsius im Freibad des Campingplatzes abzukühlen. Hierbei konnte man schnell feststellen, dass für andere Camping-Gäste kein Platz mehr im Pool ist, wenn 50 Nunis voller Enthusiasmus das Becken stürmen – und so war der Pool nach wenigen Augenblicken in Nußlocher Händen. Dieses Bild sollte sich in den kommenden 3 Tagen stets wiederholen. Mit dadurch heruntergekühltem Kopf war es Zeit, das Thema des diesjährigen Zeltlagers zu lüften: Eine Zeitreise. An jedem Tag wurde eine andere Episode der Weltgeschichte mit verschiedensten Spielen durchlebt. Beginnend bei den Dinosauriern, durch das Mittelalter und bis in die Zukunft mussten sich die Nunis im Tausch-Spiel, beim Schubkarren-Rennen oder im Theater antike Münzen verdienen, sodass am Ende ein Gewinner-Team feststand. Ein großer Dank gilt hierbei den beiden Jugendwartinnen Maja und Marie, die die Spiele und die Zeitreise perfekt vorbereitet haben.
Leider war es aufgrund der Trockenheit untersagt, abends ein Lagerfeuer zu machen, sodass wir auf Alternativen, wie glühende Grillkohle, einer Abwandlung des Werwolf-Spiels oder einer Nachtwanderung, bei der uns ein Zaun unfreiwillig früh stoppte, zurückgreifen mussten – so auch am Freitagabend. Zu diesem Zeitpunkt ahnte noch keiner, dass sein Kopfkissen, seine Hosen oder auch seine Zahnbürste am nächsten Morgen nicht mehr so trocken sein würde, wie zu dem Zeitpunkt, als die Betten bezogen wurden: Etwa um Mitternacht überrollte uns ein kurzes, aber sehr heftiges Unwetter, sodass innerhalb von Minuten die Zeltwiese überflutet war und das Wasser in dem ein oder anderen Zelt knöchelhoch stand. Gemeinsam versuchten Kinder und Betreuer das Lager zu sichern, indem Bodenplanen hochgezogen, Pfützen in Zelten aufgewischt und Wasser von Zeltdächern geschöpft wurde. So schnell wie das Unwetter kam, verschwand es aber auch wieder und eine erste, nächtliche Bestandsaufnahme über nasse und trockene Schlafplätze begann. Letztlich konnten alle Nunis so verteilt werden, dass jeder einen trockenen Schlafplatz für die Nacht hatte – Autos und Küchenzelt einbegriffen. An dieser Stelle muss allen Nunis ein riesiges Kompliment gemacht werden: Allen Kindern, dass sie so tapfer waren und während des Unwetters die Nerven behalten haben und allen Betreuern, dass alle Maßnahmen Hand in Hand gegriffen haben – das ist nicht selbstverständlich. Am nächsten Morgen wurde klar, dass alle Zelte komplett ausgeräumt werden mussten und sämtliche Wäsche auf dem Zeltplatz zum Trocknen verteilt werden musste – ein sehenswertes Bild. Glücklicherweise stieg die Temperatur wieder über 30 Grad, sodass bis zum Mittagessen schon wieder alles getrocknet war und der kurzzeitige Gedanke an einen Abbruch des Zeltlagers vom Tisch war. Die für den ein oder anderen gute Nachricht der Überflutung war wohl, dass dafür der normalerweise obligatorische Frühsport wortwörtlich ins Wasser fiel.
Nach der aufregenden Nacht von Freitag auf Samstag gingen die beiden letzten Tage vergleichsweise ruhig zu Ende. Am Sonntagmittag wurden dann alle Nunis müde und mit der ein oder anderen neuen Freundschaft im Gepäck am Campingplatz abgeholt und nach Nußloch zurückgefahren. Nun können die Sommerferien beginnen!
Vielen Dank an alle, die zum Gelingen des Zeltlagers 2022 beigetragen haben.
verfasst von Stephan Sinzig