In einem Spielfilm würde man zuerst die nervös wartenden Eltern und Nunis sehen, dann einen tief schlafenden Trainer. Plötzlich würde das Telefon im Haus des Trainers klingeln und dann – einige Augenblicke später – wären nur noch quietschende Reifen zu hören und eine rauchverhangene Straße zu sehen. In der Vogelperspektive ein Auto, das auf der Autobahn mit einem Affenzahn sämtliche andere Fahrzeuge überholt und schließlich – abermals mit quietschenden Reifen – vor einem Freibadeingang in Bühl zum Stehen kommt. Blick zurück auf die Autobahn, diesmal eine Auto-Eskorte auf dem gleichen Weg, sie parken auf dem gleichen Parkplatz. Gehetzte Gesichter überall, dann wird das Bühler Freibad in den Besitz 6 Nußlocher Schwimmer und Schwimmerinnen genommen.
Einer nach dem anderen springen sie in das kühle Wasser und beginnen sich einzuschwimmen. Gleichzeitig versucht der wild gestikulierende Trainer Meldungsmissverständnisse aus dem Weg zu räumen, und schafft es schließlich aus einer Celine Lazarus eine Eileen Köhn zu machen.
Blende auf die Uhr – Zeitraffer.
Da ist eine Anna Edinger, die über 50m Brust und Freistil zwei persönliche Rekorde erschwimmt; da ist eine Annika Bräuer, die über 100m Freistil einen persönlichen Rekord und über 50m Rücken eine persönliche Jahresbestleistung erschwimmt; da ist eine Sarah Hetzel, die über 50m Brust auch einen persönlichen Rekord erzielt. Und dann ist da noch eine Eileen Köhn, die über 50m Schmetterling auch einen persönlichen Rekord erzielt. Andreas Maus hingegen konnte wegen 2 Zehnteln und 6 Hundertsteln die „Magische Minute“ über 100m Freistil nicht knacken, doch auch er hatte sein Bestes gegeben. Und – last but not least – gab es natürlich noch den persönlichen Rekord von Johannes Betz über 50m Rücken. Und – zuallerletzt – das alles noch mit Siegesfanfaren und Zeitlupen ausschmücken. Und wir hätten den perfekten Spielfilm mit der perfekten Mischung aus Spannung, ein klein wenig Ernüchterung und – natürlich – Erfolg.
Anmerkung des Redakteurs: Leider war ich auf diesem Wettkampf nicht persönlich anwesend, aber man hört, dass das doch ungefähr so gelaufen sein muss.