Nervosität, Leistung und Pech auf den Badischen

Bevor der Bericht zu den diesjährigen Badischen Meisterschaften am 17. und 18. Juli in Karlsruhe folgt, möchte ich zunächst allen Schwimmern aus Nachwuchs- und Wettkampfteam gratulieren! So viele potentielle Kandidaten für die Badischen Meisterschaften, wie dieses Jahr, hatten wir schon lange nicht mehr oder gar noch nie.

Dass dann letzten Endes „nur“ 3 Nunis die Pflichtzeiten erreicht haben, müssen wir Trainer uns zu einem Teil auf die Fahne schreiben. Die Badischen Meisterschaften werden auf einer 50m-Bahn ausgetragen, weshalb man diese Pflichtzeit auch auf einer 50m-Bahn vorher schon einmal geschwommen sein muss. Dennoch war einigen unklar, dass es dieses Jahr nur 3 Möglichkeiten gab, diese Pflichtzeiten zu erschwimmen: Nämlich der Arena-Cup in Heidelberg und die beiden Freibad-Wettkämpfe in Brühl und Bühl. Wir Trainer versprechen für nächstes Jahr dahingegen mehr Klarheit und ihr Schwimmer denkt nächstes Jahr einfach daran, dass eigentlich alle 50m-Bahn-Wettkämpfe im Laufe der Saison Pflicht sind!

Zudem wurde das Anschlusstraining nach unserem Trainingslager nicht konsequent genug verfolgt. Hier stellt sich aber auch immer die Frage nach der Motivation (Würden alle Schwimmer da mit machen?) und nach den Umsetzungsmöglichkeiten (Reicht eine 16 2/3m-Bahn für die Vorbereitung auf eine 50m-Bahn aus?). Zumindest für letzteres konnten wir ja in Wiesloch trainieren.

Zur Motivation kann ich nur sagen, dass ich die Bereitschaft beim Ferientraining über Pfingsten und im Anschluss auch während der normalen Trainingszeiten bei manchen als nicht ausreichend empfand (Wer seine Anwesenheitsliste einmal sehen möchte, kann sich gerne bei mir melden). Dabei muss man sich vor Augen führen, dass die Konkurrenz mindestens 3-4 Mal/Woche, teilweise sogar mehr trainiert. Wer also die von uns angeboteten 3 Trainingseinheiten nicht regelmäßig (und damit meine ich ca. 1 Trainingsausfall pro Monat) nutzt, der darf sich hinterher nicht über das Nichterreichen der Pflichzeiten ärgern.

Alle, die nächstes Jahr zu den Badischen Meisterschaften kommen möchten, merkt euch also: 3 Mal/Woche ins Training, dort gut mitmachen und auf alle 50m-Wettkämpfe! Dann klappts :yes:

Da wir mit Vanessa die letzten beiden Jahre nur eine Vertreterin der Nunis bei den Badischen hatten, waren wir dieses Jahr dennoch hoch zufrieden, dass mit Niclas und Janina zwei weitere hinzukamen.
Vanessa hatte die Pflichzeiten dieses Jahr über alle 3 Bruststrecken erreicht und ging als erfahrenste unserer drei Teilnehmer mit Medaillen-Ambitionen nach Karlsruhe. Janina konnte die Pflichtzeit über 100m Brust beim Arena-Cup in Heidelberg zwar erschwimmen (1:43,12 bei 1:45,00 als Pflichtzeit), schaffte es in Brühl allerdings nicht, ihre tolle Leistung zu bestätigen. Deshalb galt für sie in erster Linie „Dabei sein ist alles“ und möglichst nochmal die Pflichtzeit erreichen. Niclas hatte die Pflichtzeit über 100m Freistil auf einer 25m-Bahn erschwommen, auf der 50m-Bahn fehlten ihm dagegen nur 6 Zehntel. Das war für uns ein kalkulierbares „Risiko“, sodass wir ihm die Chance gaben, zu den Badischen mitzukommen.

Samstags startete dann Vanessa zunächst auf die 50m Brust. Mit einer klasse Zeit von 0:39,14, die gerade mal 4 Zehntel über ihrer Bestzeit lag, sicherte sie sich den 3. Platz und damit die Bronzemedaille.
Es folgten die 200m Brust, bei der man eigentlich einen größeren Abstand zu ihrer persönlichen Bestzeit hätte erwarten können. Aber ihre 3:11,88 brachten ihr nicht nur einen zufrieden stellenden 5. Platz ein, sondern waren gerade mal 1,5 sek langsamer als ihre Bestzeit vom diesjährigen Arena-Cup.

Am Sonntag mussten wir nach dem Einschwimmen über 2 Stunden auf unseren ersten Start warten, was natürlich eher suboptimal war. Niclas startete anschließend über 100m Freistil mit dem Ziel, die Pflichtzeit doch noch zu schaffen. Er schwamm ein gutes Rennen, an dessen Ende er aber dem hohen Anfangstempo Tribut zollen musste und mit 1:16,65 wieder knapp die Pflichtzeit verpasste. Dennoch kann Niclas mit seiner Leistung zufrieden sein, denn wir haben in der Vergangenheit auch schon für deutlicher schlechtere Leistungen Strafgeld für das Nichterreichen einer Pflichtzeit zahlen müssen.

Schließlich folgte Janinas 100m Brust. Leider konnte sie zu keinem Zeitpunkt in ihr eigentliches Renntemo finden, weshalb sie nur eine Zeit von 1:48,76 schwamm. Vielleicht kann man diesen Umstand aber auch einfach mit der sicherlich vorhandenen Nervosität erklären.

Für Niclas und Janina hieß es also zwar „Lehrgeld bezahlen“, aber das können beide sicherlich in Zukunft für sich positiv nutzen.

Zum Abschluss gelang Vanessa auf den 100m Brust noch ein zweiter Coup: Zunächst kämpfte sie sich nach einem schlechten Start vom letzten auf den zweiten Platz vor. Doch auch die Wende wollte ihr nicht gelingen, weshalb sie am Anfang der zweiten Bahn als vorletzte wieder auftauchte. Nun hätten vielleicht einige schon das Rennen gefrustet ausklingen lassen. Nicht aber Vanessa: Sie gab noch einmal alles und konnte sich am Ende über eine sehr gute Zeit (1:25,42) und einen erneuten 3. Platz sichtlich freuen.

Damit ging die diesjährige Wettkampfsaison zu Ende. Nun haben sich alle – von Schwimmer, über Eltern bis zu den Trainern die Ferien verdient.

Erholt euch gut! :good:

Die WED gibts hier: